Gynäkologie

In unserer Frauenklinik behandeln wir das gesamte Spektrum der gynäkologischen Erkrankungen:

Myome sind Wucherungen der Gebärmuttermuskulatur. Sie kommen häufig vor und sind oft völlig symptomlos.

Typen von Myomen

  • Submuköse Myome
    liegen in der Gebärmutterhöhle direkt unter der Gebärmutterschleimhaut.
  • Intramurale Myome
    liegen in der Gebärmutterwand
  • Subseröse Myome
    befinden sich außen an der Gebärmutteroberfläche


Beschwerden

Es hängt von der Lage der Myome ab, ob und welche Beschwerden sie verursachen. Submuköse Myome verursachen schon bei kleinerer Größe Blutungsstörungen, insbesondere verstärkte Blutungen. Myome in der Gebärmutterwand verursachen oft schmerzhafte Monatsblutungen. Es kann sein, dass Myome den Eintritt einer Schwangerschaft verhindern oder sogar eine Fehlgeburt auslösen.


Diagnostik

Kleinere Myome fallen bereits bei der Ultraschalluntersuchung auf. Größere können bei der gynäkologischen Untersuchung getastet werden. Bei unklaren Befunden kann eine Gebärmutter- oder Bauchspiegelung weiter helfen. Dabei können die Myome auch entfernt werden.

Behandlung 

Machen Myome keine Beschwerden, müssen sie meist nicht behandelt werden. Bleibt jedoch eine erwünschte Schwangerschaft aus oder eine Fehlgeburt ist durch Myome bedingt, ist es sinnvoll die Myome zu entfernen. Ebenso wenn Blutungsstörungen oder Schmerzen auftreten, oder die Myome ungebremst wachsen. Oft ist es möglich die Myome operativ, minimal-invasiv (Laparaskopie oder Hysteroskopie) zu entfernen. Die Gebärmutter kann dabei meist erhalten werden. Sind jedoch viele große Myome vorhanden, ist in manchen Fällen die Entfernung der Gebärmutter sinnvoll, sofern kein Kinderwunsch mehr vorliegt. Manchmal besteht die Möglichkeit durch die Gabe von Medikamenten Hormone zu entziehen, wodurch die Myome kleiner werden können. Werden die Medikamente abgesetzt, wachsen die Myome oft jedoch wieder. Diese Behandlung könnte eine Möglichkeit sein, um die Voraussetzung für eine Operation zu verbessern

Unter Endometriose versteht man das Auftreten von Gebärmutterschleimhaut  außerhalb der Gebärmutterhöhle. Eine Endometriose kann prinzipiell überall im Körper auftreten. Am häufigsten ist sie im kleinen Becken in unmittelbarer Nachbarschaft zur Gebärmutter zu finden. Über die Ursachen gibt es viele Theorien, von denen bisher keine bewiesen werden konnte.

Wie die normale Gebärmutterschleimhaut reagiert die Endometriose auf die Hormonschwankungen des Menstruationszyklus, wobei monatliche Blutungen auftreten können. Hier beginnt das Problem: Während die normale Gebärmutterschleimhaut nach außen durch den Muttermund abbluten kann, ist dies bei einer Endometriose nicht möglich. Bei aktiven Endometrioseherden kann die Monatsblutung in kleinen Bläschen gespeichert werden, die mit der Zeit zu größeren Blasen, Zysten genannt, heranwachsen. Dieser Effekt tritt hauptsächlich an den Eierstöcken auf. Eine andere Möglichkeit besteht im Ausfließen des Monatsblutes aus dem Endometrioseherd in die Bauchhöhle. Der dadurch bedingte örtliche Entzündungsreiz wird oft in Form von Unterbauchschmerzen wahrgenommen. Das Bauchfell wird an dieser Stelle rauh und „klebrig“. Das erleichtert ein Anwachsen von benachbarten Strukturen, beispielsweise Darmschlingen oder Eileitern. So entstehen mit der Zeit Verwachsungen, die später auch zu zyklusunabhängigen Bauchschmerzen Anlass geben können.

Häufigkeit

Studien haben Endometrioseherde bei 7–10% der weiblichen Bevölkerung ergeben. Beschwerden finden sich aber nur bei 1–3% aller Frauen im fruchtbaren Alter. Bei Patientinnen mit unerfülltem Kinderwunsch oder chronischen Unterbauchschmerzen findet sich dagegen in 20–50% eine Endometriose als Ursache.
Die Aktivität der Endometrioseherde schwankt. Durch Hormonentzug, etwa nach Eintritt der Wechseljahre, entfällt der Wachstumsstimulus für die Gebärmutterschleimhaut. Dies führt zu einer narbigen Eintrocknung kleinerer Herde und einem Wachstumsstillstand bei größeren Zysten. Verwachsungen bleiben allerdings weiter bestehen.

Beschwerden

  • Leitsymptom ist der zyklusabhängige Schmerz, der oft schon 1–3 Tage vor der Periodenblutung auftritt (Häufigkeit ca. 78%)
  • Durch Herde im Bereich der Eileiter, die die freie Beweglichkeit und Durchgängigkeit für die Eizellen behindern, kann eine Unfruchtbarkeit auftreten (Häufigkeit ca. 52%)
  • Zyklusunabhängige Schmerzen im kleinen Becken treten als Spätfolge der Verwachsungen auf (Häufigkeit ca. 45%)
  • Endometrioseknötchen über oder hinter der Scheide können Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen (Häufigkeit ca. 28%)
  • Endometriosezysten im Eierstock entstehen durch fortwährende Einblutungen in das Eierstocksgewebe (Häufigkeit ca. 21%).

    Diagnostik

    Zyklusabhängige Schmerzen sowie ungewollte Kinderlosigkeit können durch eine Endometriose verursacht sein und sollten frauenärztlich abgeklärt werden.

    Die gynäkologische Untersuchung liefert erste Hinweise auf eine Endometriose. Druckschmerzen im Unterbauch oder knotige, druckschmerzhafte Schwellungen sind mögliche Befunde, die auf eine Endometriose hinweisen. Gelegentlich sind Endometrioseknötchen bei der Spiegeluntersuchung in der Scheide direkt sichtbar.
    Bei Verdacht auf Endometriose ist eine ergänzende Vaginal-Ultraschalluntersuchung zu empfehlen. Erkennbar sind Endometriosezysten an den Eierstöcken, Eileiterverdickungen sowie größere Endometrioseherde im Unterbauch. Kleinere, flächige Endometrioseherde sowie Verwachsungen können im Ultraschall nicht zuverlässig erkannt werden.

    Bei stärkeren Beschwerden, unerfülltem Kinderwunsch oder Endometriosezysten ist eine Bauchspiegelung in Vollnarkose die sicherste Methode zur Erkennung und Behandlung der Endometriose.

    Therapie

    Die Erfolgsquote, mit der Endometrioseherde entfernt und Verwachsungen gelöst werden können, beträgt 70–90%. Abhängig vom Krankheitsstadium werden unfruchtbare Patientinnen nach der operativen Sanierung in 60–70% schwanger. Die Operation gilt daher heute als Verfahren der Wahl. Meist kann der Eingriff im Rahmen der Bauchspiegelung durchgeführt werden. Bei unerfülltem Kinderwunsch ist eventuell gleichzeitig eine Gebärmutterhöhlenspiegelung mit Durchgängigkeitsprüfung der Eileiter sinnvoll. Selten kann bei sehr ausgedehntem Befall ein Bauchschnitt notwendig werden.

    Entzündungshemmende Medikamente können bei Regelschmerzen Linderung bringen. Gelbkörperhormone und Antibabypillen können die Schmerzen ebenfalls günstig beeinflussen und reduzieren das Wachstumstempo der Endometrioseherde. GnRH-Analoga werden monatlich gespritzt und führen zu einem Entzug weiblicher Geschlechtshormone. Dadurch trocknen die Endometrioseherde gewissermaßen aus. Unter dieser Therapie ist ein deutlicher Beschwerderückgang sowie eine Verkleinerung der Endometrioseherde um 50% zu erwarten. Je nach Therapieschema treten Nebenwirkungen wie Hitzewallungen auf, die mit einem vorübergehenden Eintritt der Wechseljahre vergleichbar sind.
    Abhängig von der Ausdehnung der Endometriose, Intensität der Beschwerden und unter Berücksichtigung eines eventuellen Kinderwunsches wird man einer medikamentösen oder einer operativen Behandlung den Vorzug geben. Häufig ist auch die Kombination beider Verfahren für eine erfolgreiche Therapie der Endometriose notwendig

Bösartige Tumore des Eierstocks

Beim Eierstockkrebs (Ovarialkarcinom) handelt es sich um einen bösartigen Tumor des Eierstocks, der einseitig oder auch beidseitig auftreten kann.

Pro Jahr erkanken in Deutschland etwa 10000 Frauen neu daran. Damit liegt die Erkankung auf Platz fünf der Häufigkeitsstatistik der weiblichen Krebserkrankugnen. Sollte bei Ihnen der V.a. einen bösartigen Tumor des Eierstocks bestehen, sind einige UNtersuchungen notwendig, um die Diagnose zu bestätigen oder auszuräumen und die geeignete Therapie festzulegen.Das Hauptziel ist es, den Tumor vollständig zu entfernen, wobei als Therapiemöglickeiten die Operation sowie verschiedene Chemotherapien zur Verfügung stehen. Die Wahl der Behandlungsmethode hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab, wie z.B. Art, Sitz und Grösse des Tumors. Anhand der genauen Untersuchungsergebnisse und Ihren persönlichen Gegebenheiten wird eine Behandlunsstrategie auf Sie zugeschnitten.

Die endgültige Entscheidung über den für Sie geigneten Behandlungsweg werden wir gemeinsam mit Ihnen treffen.

Gutartige Tumore des Eierstocks

Funktionelle Zysten
Diese entstehen z.B. aus Eibläschen bei Ausbleiben des Eisprungs. Das Eibläschen nimmt statt dessen an Größe zu und reift zur Zyste heran. Auch andere Gewebsarten des Eierstocks, z.B. der Gelbkörper, können sich zu Zysten umwandeln. Kommt es zu einer Blutung in das Innere der Zyste, spricht man von einer „eingebluteten Zyste“.

„Schokoladen“-Zysten (Endometriosezysten)
Diese entstehen durch ortsfremd im Eierstock angesiedelte Gebärmutterschleimhaut. Das bei der Menstruation freigesetzte Blut sammelt sich hier in einer Ovarialzyste als dunkelbraune, zähe Flüssigkeit, die in ihrer Konsistenz an erhitzte Schokolade erinnert.

Dermoidzysten
Sie entstehen aus dem Keimgewebe des Eierstockes, das normalerweise befruchtungsfähige Eizellen bereitstellt. Es kommt stattdessen zur Ausbildung verschiedenster Gewebsarten bis hin zu Haaren oder Zähnen, die in einer Zyste abgekapselt werden.

Komplikationen

Platzt die Zyste und ihr Inhalt läuft aus, zum Beispiel beim Sport, können plötzlich Unterbauchschmerzen entstehen, die jedoch meist nach wenigen Tagen wieder abklingen. Bedrohlich ist die seltene, aber sehr schmerzhafte Verdrehung des Eierstocks, der durch Zysten vergrößert ist, um den eigenen Aufhängestiel („Stieldrehung“). Da die im Stiel verlaufende Blutzufuhr des Ovars stranguliert wird, kann es zu einem Ovarialinfarkt mit Verlust des Eierstockes kommen. In solchen Fällen ist eine Operation notwendig.

Behandlung

Funktionelle Zysten bis zu einer Größe von 4–5 cm können über einige Menstruationszyklen mittels Ultraschall beobachtet werden. Sie neigen zur spontanen Rückbildung, die eventuell durch eine Behandlung mit Gelbkörperhormonen unterstützt werden kann. Fortbestehende oder schmerzhafte funktionelle Zysten sowie Schokoladen- und Dermoidzysten sollten operativ entfernt werden. Dies geschieht heute am schonendsten ohne Bauchschnitt minimal-invasiv (Bauchspiegelung). Der Eierstock bleibt dabei meistens erhalten.

Die Erkrankung, auch Gebärmutterhöhlenkrebs genannt, ist die häufigste Erkrankung des weiblichen Genitaltraktes und tritt bevorzugt im höheren Lebensalter auf. Sie ist in dem Stadium, in dem sie am häufigsten entdeckt wird, in den meisten Fällen relativ gut heilbar.

Häufigkeit und Altersverteilung

Die Erkrankung ist in den letzten Jahren zur häufigsten bösartigen Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane geworden. Sie tritt im Allgemeinen erst im mittleren und höheren Lebensalter auf. Ab 50 Jahren nimmt das Erkrankungsrisiko deutlich zu. Der Altersgipfel liegt zwischen 65 und 70 Jahren.

Risikofaktoren

Das Risiko ist bei Frauen, die zuckerkrank sind, einen erhöhten Blutdruck und Übergewicht haben, deutlich erhöht. Auch Patientinnen mit einer bösartigen Brust- oder Eierstockerkrankung haben ein etwas erhöhtes Risiko.

Symptome

Das Leitsymptom für den Gebärmutterhöhlenkrebs stellen unregelmäßige Blutungen und alle Blutungen dar, die nach dem Ende der Wechseljahre auftreten. Dies bedeutet, dass die genannten Blutungsstörungen unbedingt durch eine weitergehende Untersuchung geklärt werden müssen.

Früherkennung

Im Gegensatz zum Gebärmutterhalskrebs gibt es leider keine genauso gut wirksame Früherkennung für den Gebärmutterhöhlenkrebs. Bei Risikopatientinnen kann durch eine Ultraschalluntersuchung von der Scheide aus die Dicke und Struktur der Gebärmutterschleimhaut beurteilt werden. Diese ist jedoch bisher nicht Gegenstand der gesetzlichen Krebsvorsorgeuntersuchung. Nur in relativ wenigen Fällen können sich aus dem Abstrich Verdachtsmomente ergeben.

Diagnose

Die Diagnose wird durch eine Ausschabung und Gebärmutterspiegelung gestellt. Hierbei wird die Gebärmutterschleimhaut aus der Gebärmutterhöhle und aus dem Gebärmutterhals mit einem entsprechenden Instrument ausgeschabt und dann histologisch, das heißt unter dem Mikroskop feingeweblich untersucht. Um die Ausdehnung der Erkrankung zu erkennen, sind eventuell ergänzende Untersuchungen wie Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung der Nieren, Blasen- und Enddarmspiegelung oder eine computertomografische Untersuchung des Unterbauches erforderlich.

Therapie

Im Allgemeinen ist die Operation mit Entfernung der Gebärmutter, der Eierstöcke, der Eileiter und ggf. Lymphknoten die Therapie der Wahl. In vielen Fällen kann nach der Operation eine Bestrahlung den Therapieerfolg sichern. In ausgewählten Fällen kann es sinnvoll sein, ausschließlich zu bestrahlen. Meist geschieht dies sowohl von innen – durch eine vorübergehende Einlage in die Gebärmutter. In bestimmten Situationen kann eine Hormonbehandlung mit Gestagenen oder eine Chemotherapie die Behandlung ergänzen.

Die Erkrankung und ihre Entstehung sind das Paradebeispiel für den Erfolg der Krebsfrüherkennung. Betroffen sind häufig junge Frauen. Durch Vorsorgeuntersuchungen und Krebsabstriche ist es jedoch möglich, bösartige Entwicklungen am Muttermund sowie Krebsvorstufen sehr frühzeitig zu erkennen. Daher ist die Häufigkeit des Zervixkarzinoms deutlich zurückgegangen. Regelmäßige Vorsorge kann die Erkrankung heute in den meisten Fällen verhindern. Oder es gelingt zumindest, den Krebs in einem so frühen Stadium zu diagnostizieren, dass eine vollständige Heilung der sonst sehr gefährlichen Krankheit noch möglich ist.

Vorsorgeuntersuchung

Ab dem 20. Lebensjahr wird empfohlen, jährlich eine Krebsvorsorgeuntersuchung durchführen zu lassen. Diese wird von den Krankenkassen bezahlt und dient vor allem dazu, das Zervixkarzinom und seine Vorstufen rechtzeitig zu erkennen bzw. zu verhindern. Es werden folgende Untersuchungen vorgenommen:

  • Untersuchung der Scheide und des Muttermundes mit so genannten „Spiegeln“
  • Abstrichentnahme aus dem Gebärmutterhals und von der Muttermundoberfläche, ggf. incl. HPV-Test
  • Abtasten des inneren Genitales
  • gegebenenfalls mikroskopische Betrachtung der Muttermundoberfläche

Das weitere Vorgehen wird vor allem vom Ergebnis der zytologischen Untersuchung und ggf. des HPV-Tests beeinflusst. Darunter versteht man die mikroskopische Beurteilung des Abstriches nach entsprechender Vorbehandlung und Färbung (nach Papanicolaou). Bei der Untersuchung werden die einzelnen Zellen begutachtet und nach bestimmten Kriterien eine Einteilung getroffen. So wird festgestellt, ob die Zellen als normal, entzündlich verändert, leicht verändert (Dysplasie), mäßig verändert, schwer verändert, bösartig (Karzinom) oder als nicht ausreichend zu beurteilen sind.

Was tun, wenn der Abstrich vom Muttermund nicht in Ordnung ist?

Wenn die Zellen entzündlich oder zum Beispiel durch Hormonmangel verändert sind, wird eine entsprechende Behandlung und gegebenenfalls eine Kontrolle des Abstriches nach der Behandlung empfohlen. Weisen die Zellen leichte oder mäßige Veränderungen auf, werden engmaschigere Kontrollen nach 3 (bis 6) Monaten empfohlen.

Treten wiederholt leichte oder mäßige Veränderungen auf und ist kolposkopisch ein auffälliger Bezirk sichtbar, kann daraus eine gezielte Gewebeprobe entnommen werden.

Werden mehrfach bzw. anhaltend mäßige oder schwere Veränderungen festgestellt, wird eine kegelförmige Gewebeentnahme am Muttermund („Konisation“) empfohlen. Das bedeutet, dass in einer kurzen Narkose ein kleiner Teil des Muttermundes ausgeschnitten wird und dann nach einer entsprechenden Aufarbeitung genau untersucht wird. Meist ist die Patientin damit bereits geheilt, und es sind lediglich weitere engmaschige Krebsabstrichkontrollen nötig. In seltenen Fällen ist es danach zur endgültigen Heilung erforderlich, eine sog. Operation nach Wertheim-Meigs durchzuführen.

Bei bereits auf einen bösartigen Tumor hindeutenden Zellen, oder wenn bei der Kolposkopie der dringende Verdacht auf ein Karzinom besteht, kann es sinnvoll sein, zunächst lediglich eine kleine gezielte Gewebeprobe zu entnehmen und dann eine entsprechende Behandlung einzuleiten (Operation oder Bestrahlung).

Ursachen

Häufige Ursache ist ein Befall mit Humanen-Papilloma-Viren (HPV), von denen heute bereits rund 50 verschiedene Untergruppen bekannt sind. Einige davon gelten als Hochrisikoviren, weil sie besonders häufig in Zervixkarzinomen nachzuweisen sind. Sie werden inzwischen als ursächlich anerkannt. Andere Subtypen sind praktisch nie in Zervixkarzinomen nachweisbar, verursachen aber zum Beispiel Feigwarzen. Durch die Fortschritte in der Gentechnologie ist es inzwischen möglich, einzelne Virustypen zu bestimmen. Fast immer erfolgt die Entwicklung aus normalen Zellen über leicht, dann mittel, später schwer veränderte Zellen bis zur Krebsvorstufe. Schließlich entsteht ein Zervixkarzinom, das die Grundschicht nicht mehr respektiert und invasiv wird.

Symptome

Vorstufen und frühe Stadien sind völlig symptomfrei und können nur bei der Krebsvorsorgeuntersuchung festgestellt werden. Erst fortgeschrittenere Karzinome führen zu irregulären Blutungen oder zu Ausfluss, der oft übel riecht.

Therapie

Die Behandlungsmöglichkeiten des Zervixkarzinoms sind vom Stadium, das heißt von der Ausbreitung abhängig. In den Vorstadien reicht meist die Entfernung des erkrankten Gewebes (Konisation). In den frühen Stadien ist im Allgemeinen die Operation die Behandlung der Wahl. Allerdings kann die Bestrahlung in bestimmten Stadien auch eine Option darstellen.

Operation
Beim Gebärmutterhalskrebs ist in der Regel die Entfernung der Gebärmutter (meist ohne Entfernung der Eierstöcke) erforderlich. Ab einer bestimmten Ausbreitung muss die Gebärmutter zusammen mit den Bändern, die die Gebärmutter halten, und den Lymphknoten im Bauchraum entfernt werden (Operation nach Wertheim-Meiggs). Dank der Krebsvorsorge sind diese Operationen seltener geworden.

Impfung

Heute wird Mädchen eine Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs empfohlen, mit der das Risiko diese Erkrankung zu erleiden sinkt. Jährliche Vorsorgeuntersuchungen sind dennoch unabdingbar.

Die Scheide ist wie alle anderen Körperhöhlen – zum Beispiel Mund oder Nase – mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Diese ist natürlicherweise von einer Vielzahl harmloser Keime besiedelt. Milchsäurebakterien nehmen im geschlechtsreifen Alter der Frau eine wichtige Rolle ein. Sie sind in der Lage, aus Stärke, die in den Oberflächenzellen gebildet wird, Milchsäure zu produzieren und damit die Scheide anzusäuern. Dies stellt einen natürlichen Schutz vor Infektionen dar.

Symptome

Vermehrter Ausfluss kann ein Hinweis auf eine vorliegende Infektion der Scheide sein, besonders dann, wenn er in der Farbe und im Geruch verändert erscheint. Jedoch kann auch der natürliche Ausfluss je nach Zyklusphase (Zyklusmitte und kurz vor der Periode) vermehrt sein und als störend empfunden werden. Er ist jedoch weißlich bis klar und hat keinen besonderen Geruch. Weitere Zeichen einer Entzündung sind Missempfindungen wie Brennen und Jucken.

Häufige Infektionen

Pilzinfektion (vaginaler Soor)
Zu den häufigsten Entzündungen der Scheide gehört die Infektion mit Hefepilzen (Soor). Bemerkbar macht sie sich typischerweise mit einem weißlich-bröckeligen Ausfluss sowie mit einem zum Teil sehr starken Juckreiz. Die Herkunft der Infektion lässt sich bei diesem weitverbreiteten Keim oft nicht mehr bestimmen. Eine Entzündung ist jedoch meist nicht – wie oft befürchtet wird – Folge ungenügender Hygiene. Vielmehr kann eine Störung des natürlichen Scheidenmilieus durch beispielsweise übertriebene Intimhygiene mit reizenden Seifen oder die Einnahme von Antibiotika eine Infektion begünstigen. Die Behandlung mittels Scheidenzäpfchen oder -cremes ist in der Regel erfolgreich. Bei wiederkehrenden Infektionen kann eine längerfristige Tabletteneinnahme helfen.

Herpes genitalis
Neben der allgemein bekannten Herpesinfektion der Lippe gibt es auch eine Infektion mit Bläschenbildung vor allem an den kleinen Schamlippen, die als Herpes genitalis bezeichnet wird. Verursacht wird diese Infektion durch Viren, die fast ausschließlich durch engen körperlichen oder sexuellen Kontakt übertragen werden. Zu Beschwerden kommt es nach 4–21 Tagen. Es bilden sich kleine Bläschen, die platzen und offene Stellen bilden und sich meist an der Innenseite der kleinen Schamlippen befinden. Diese Infektion geht mit Juckreiz und teilweise starken Schmerzen einher. Behandelt wird mit virushemmenden Tabletten und Cremes. Wie die Herpesinfektion der Lippe kann jedoch auch der Herpes genitalis immer wieder auftreten.

  • Aminkolpitis
    Zu den häufigsten, oft auch unbemerkt verlaufenden Entzündungen der Scheide (Kolpitis) gehört die Infektion mit punktförmigen Bakterien (Gardnarella vaginalis). Außer einem vermehrten gräulich-übelriechenden Ausfluss (Fischgeruch) bestehen sonst oft nur milde Beschwerden in Form von Juckreiz und Brennen. Die Behandlung mit Scheidenzäpfchen oder -cremes ist problemlos durchzuführen.

    Chlamydien-Infektion
    Chlamydien sind Bakterien, die meist durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Ist nur der Scheiden- oder Muttermundbereich von den Bakterien befallen, bemerkt die Frau oft nur einen leicht vermehrten Ausfluss. Wandern die Chlamydien über die Scheide und die Gebärmutter zu den Eileitern, so entsteht eine schmerzhafte Eileiterentzündung. Mögliche Folge dieser aufsteigenden Infektion ist eine Verklebung der Eileiter und eine damit verbundene Sterilität (Kinderlosigkeit). Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika, wobei immer beide Partner behandelt werden müssen. In der Schwangerschaft findet stets eine Untersuchung auf diese Infektion statt.

    Trichomonaden
    Trichomonaden sind Parasiten, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Eine Infektion der Scheide mit Trichomonaden macht sich durch vermehrten grünlich-schaumigen Ausfluss sowie brennende Schmerzen bemerkbar. Die Behandlung beider Partner erfolgt mittels Antibiotika.

    Spitze Kondylome (Condylomata acuminata)
    Unter Condylomata acuminata versteht man spitze „Wärzchen“, die durch eine virale Infektion mit Papillomaviren hervorgerufen werden. Sie können an den Schamlippen und im Scheidenbereich auftreten. Die Therapie erfolgt mittels Chirurgischer-Abtragung in der Regel in Kurznarkose. Nur bei wiederkehrenden Infektionen ist eventuell eine zusätzliche lokale Therapie nötig.

    Weitere sexuell übertragene Infektionen
    Infektionen wie der Tripper (Gonorrhoe), die Syphilis und der weiche Schanker sind heute glücklicherweise selten geworden.

Als Begleitung zu den üblichen schulmedizinischen Verfahren bieten wir auch eine komplementärmedizinische Therapie bei gynäkologischen Krebserkrankungen.